Das Schauspiel von Kultur und Kunst

Nach dem Fall des römischen Reiches gehörten die Marken nördlich von Ancona zum byzantinischen Reich, südlich davon zum langobardischen Herzogtum Spoleto, um dann zum Schauplatz der Kämpfe zwischen dem Reich und dem Kirchenstaat zu werden, bis letzterer schließlich die Oberhand gewann. Wegen der großen Entfernung zu Rom und zum Sitz des Papstes und der unklaren Verhältnisse in Sachen Verwaltung konnte sich hier ab dem 8-9. Jh. von Norcia und Farfa aus das Benediktinertum verbreiten.
Klöster und Abteien entstanden an den alten römischen Verbindungsstraßen, der Via Flaminia und der Via Salaria, wie auch in den Flusstälern, die von der Adria in den Apennin hinein führen, so in der Tälern von Esino, Potenza, Chienti und Metauro. Die Benediktiner haben ihre Spuren in zahlreichen Basilikabauten hinterlassen: S. Michele in Lamoli, im Oberen Metaurotal, S. Vincenzo in Furto, an der Via Flaminia, S. Firmano in Montelupone, nahe der Mündung des Potenza, Ss. Ruffino und Vitale in Amandola, in der Nähe des Tenna, an den Hängen der Sibilliner Berge. Die Benediktiner aus Farfa hatten sich dagegen in der heutigen Provinz Ascoli Piceno eingerichtet, die sie über die Via Salaria erreicht hatten: die bedeutendste ihrer Kultstätten ist die Kirche Santa Vittoria in Santa Vittoria in Matenano. Die einzigen Spuren von Benediktinern aus der fränkisch-burgundischen Linie (Clunyazenser) sind die Kirchenbauten S. Maria di Portonovo, am Monte Cònero, und S. Maria a Piè di Chienti in Montecosaro. In der Region sind auch zwei herrliche Beispiele romanisch-gotischer Zisterzienserarchitektur zu nennen: in Chiaravalle die Abtei S. Maria in Castagnola, eine Gründung der Mönche von Clairvaux, auf dem Gebiet der Gemeinden Urbisaglia und Tolentino die Abtei Chiaravalle di Fiastra, von den Mönchen der gleichnamigen Mailänder Kirche gegründet und der Hl. Jungfrau geweiht.
Unter den bedeutenden Kirchen in Zentralbauweise sind S. Ciriaco in Ancona, auf einem griechischen Vorgängertempel errichtet, und San Giusto in San Maroto in Pieve-bovigliana zu nennen. Die Kirchen byzantinischer Herkunft sind folgende: S. Croce dei Conti in Sasso-ferrato, S. Vittore delle Chiuse in Genga und S. Maria delle Moje in Maiolati Spontini, alle recht nahe beieinander; dazu S. Claudio al Chienti, ein zweistöckiger Bau, dessen Fassade von zwei zylindrischen Ecktürmen begrenzt ist.

  • Glaubenswege

    Immer mehr Urlauber und Pilger lieben das Wandern. Ein bevorzugtes Ziel dieses nachhaltigen Tourismus, der die Landschaften langsam und bewusst entdecken möchte, sind die Cammini Lauretani. Diese Glaubenswege umfassen eine zusammenhängende Welt von Orten, Wanderwegen und Erinnerungsstätten rund um das Santuario Mariano di Loreto.
    Eine Strecke der Via Lauretana, die von Assisi nach Loreto führt, kann man heute in 7 Etappen entlang eindrucksvoller Stätten bis zur Wallfahrtskirche der Hl. Junglrau von Loreto zurücklegen, das als Zentrum der Religiosität und Kunst der Marken gilt. An 5 dieser Etappen sind Gemeinden der Region Marken bete ligt: Muccia, Belforte del Chienti, Tolentino, Macerata, Montecasslano, Montelupone und Loreto. Der Cammino Prancescano della Marca lolgt den Spuren des Hl. Franziskus collang emer seiner Reiserouten in den südlichen Marken, die durch schöne kleine und große Städte, Orte im Apennin und Stätten des Glaubens, wie alte Klöster, herrliche gotische und romanische Kirchen führt.

  • Ein ort Dantes. Das kloster von Fonte Avellana

    Der Hl. Romuald, Gründer des Kamaldulenserordens, hatte um 1006 in den Marken, bei Fabriano, die mächtige Abtei S. Salvatore in Valdicastro errichten lassen, wo er auch 1027 starb. Er hatte auch die Mönche von Fonte Avellana inspiriert, an den Hängen des Monte Catria erste Formen eines organisierten Lebens einzurichten. Diese, von einsamen Wäldern umgebene Stätte der Meditation wurde auch von Dante besucht und in seinem Paradies, im XXI. Gesang, erwähnt: Eben hier entschied sich Pier Damiani 1035 für ein Leben als Mönch, wobei er wahrscheinlich auch Gast der Abtei S. Maria von Portonoco an der Bucht von Portonovo gewesen war.

  • Die Marken im zeichen des Hl Franziskus

    Die Marken sind stark von der Persönlichkeit des Heiligen Franziskus von Assisi beeinflusst, der sich 1208 hier aufgehalten hatte. 1282 konnten 85 Klöster gezählt werden. Das Franziskanertum daher die kulturelle und religiöse Geschichte der Marken tief geprägt.