Das Schauspiel von Kultur und Kunst

Von den 225 Gemeinden der Marken tragen etwa einhundert die Bezeichnung „Kunststadt“. Sie sind Ausdruck eines kulturellen Pluralismus, der sich mit der historischen Entwicklung der Region erklärt. Die großen Städte in der Provinz Pesaro e Urbino erreichten ihre Blüte zur Zeit des Rinascimento: Fano und Gradara standen unter der Herrschaft der Malatesta. Urbino war Schauplatz der humanistischen Bestrebungen des Federico da Montefeltro.
Pesaro, Urbania - das frühere Casteldurante der Keramikkunst - und Senigallia standen unter der Herrschaft der Familie Della Rovere.
Anconas Schicksal war seit jeher mit dem seines Hafens verknüpft, an der Adria der zweitwichtigste Hafen nach Venedig. Im ältesten Teil der Stadt zeugen die schöne romanische Kathedrale S. Ciriaco und zahlreiche weitere Bauwerke von der kulturellen Blütezeit im 15. Jh.
Wenige Kilometer von Ancona ist die Stadt Loreto Sitz einer der bekanntesten Wallfahrtsstätten der Welt, wo Melozzo da Forlì, Luca Signorelli, Bramante, Sansovino und Lorenzo Lotto gewirkt haben. Ganz in der Nähe liegt Osimo.
Im Hinterland von Ancona tut sich das Tal des Esino auf, von Jesi, dem von antiken Mauern umgebenen römischen „Aesis“, beherrscht.
Fährt man weiter in das Tal hinauf, gelangt man nach Fabriano, das in der ganzen Welt für seine Papierfabriken bekannt ist und sein mittelalterliches Aussehen bewahrt hat. Weiter geht es in Richtung Castelraimondo und Matelica bis nach Camerino (Provinz Macerata), im 15. Jh. unter den Da Varano Mittelpunkt einer großen wirtschaftlichen und künstlerischen Blüte. Von Camerino gelangt man nach Tolentino, wo die Kuppel der Basilika S. Nicola für Italien eines der bedeutendsten Beispiele aus Giottos Rimineser Schule ist. Unweit von Tolentino liegt das in der Nähe des römischen „Septempeda“ entstandene San Severino Marche, das dank der Brüder Salimbeni im 14. und 15. Jh. eines der bedeutendsten europäischen Zentren der internationalen Gotik war.
Macerata ist vor allem reich an Kunst aus dem Kinascimento, dem Barock und dem 18. Jh. Fermo war zur Zeit der Römer wie auch im Mittelalter eine der blühendsten Städte der Marken. Weiter südlich liegt Ripatransone, ein kleines Juwel, reich an archäologischen Fundstücken und schönen Bauten. Nur wenige Kilometer weiter Offida, mit unversehrten Stadtmauern, einer Burg und der majestätischen Abtei S. Maria della Rocca.
Von einer großen Vergangenheit zeugen auch die in den warmen Farben des Travertin-Steins gehaltenen römischen und mittelalterlichen Bauten in der Hauptstadt der Provinz, Ascoli Piceno, wo auch von der Via Salaria noch Spuren erhalten sind.

  • Die stätten der Herzöge

    Im antiken Herzogtum von Urbino (heutige Provinz Pesaro e Urbino sowie teilweise Provinz Ancona, bis nach Senigallia), von den Da Montefeltro und ab 1508 von den Della Rovere beherrscht, führen zahlreiche Routen zu den Schauplätzen der politischen und kulturellen Ereignisse im Leben der herzoglichen Familien, In Urbino, Pesaro, Urbania, Fossombrone und Senigallia steht noch heute der Palazzo Ducale (Herzogspalast); Cagit, Voncavio und Sassocorvaro liegen auf der Route der Burgen, die Francesco di Giorgio Martini im Auftrag Federicos da Monteleltro größtenteils umgebaut hatte. Die Museen von Urbino bis nach Pesaro, von Urbania bis nach Fossombrone, das Kloster von Montefiorentino, mit einer Kapelle der Herzöge Oliva (15. Jh.), wie auch die Kollegienkirche in Mercatello sul Metauro zeugen mit ihren Kunstwerken vom erlesenen Geschmack ihrer herzoglichen Auftraggeber.

  • Auf den spuren Carlo Crivellis

    Im 15. Jh. wirkte in Ascoli Piceno neben anderen der berühmte venetische Künstler Carlo Crivelli, der die Ortschaften in der Provinz Fermo, Ascoli Piceno, und Macerata mit herrlichen Flügelaltären übersäte, mit kostbar und elegant gekleideten Heiligen. Von Ascoli Piceno (Dom, Pinakothek und Drozesanmuseum) Iohrt uns der Weg aut der Entdeckung der Werke Carlo Crivellis in antike, gut erhaltene Ortschaften wie Monteliore dell'Aso (Urovinz Ascoll Piceno) und Massa Fermana (Provinz Ferno), dann nach Monte San Martino (Kirete S. Martino), Corridonia (Pinakothek der Pfarrei), Macerata (Städtische Pinakothek) in der gleichnamigen Provinz und schließlich nach Ancona (Städtische Pinakothek).